Geschichte
Die Geschichte der Schellen-Peter beruht auf die unruhige Zeit von 1729-1730 in Neuhausen. Diese Jahre waren geprägt vom Streit zwischen der kirchlichen und weltlichen Ortsherrschaft in Neuhausen.
Im Jahre 1729 kam es zum Streit um das "Zehnt der Brachäcker" zwischen dem damaligen Ortspfarrer Edelmann und dem Ortsherrn Joachim Ignatius von Rothenhan. Den Streit der Herrschenden nahmen die Untertanen zum Anlass sich ebenfalls Vorteile zu erkämpfen. So wurden plötzlich die herrschaftlichen Wälder geplündert, die Viehherden auf deren Äcker und Wiesen getrieben und Wein verkauft ohne Steuer an die Obrigkeit zu bezahlen. Es wurde gegen fast alle Gebote und Verbote verstoßen. Die Untertanen liefen damals durch die Gassen und riefen "Neuhausen Freihausen".
Nach dem Tode des Ortspfarrers Edelmann im Jahre 1730 kam es erneut zum Streit zwischen der kirchlichen und weltlichen Ortsherrschaft in Neuhausen, diesmal um dessen Erbe. Es kam zu Auseinandersetzungen zwischen den Amtsvögten Peter Friton und Philipp Fuchs mit den kirchlichen Vertretern. Die beiden Amtsvögte drangen mit 21 weiteren Untertanen am 3. Juli 1730 ins Pfarrhaus ein und zerrissen das kirchliche Siegel am Pfarrhaus. Am 22. Juli 1730 wurden die Amtsvögte von der Kirche ausgeschlossen. Der Sage nach wurden sie in die umliegenden Wälder vertrieben -> Tier- und Pflanzenteile aus den Wäldern sind Bestandteile der Maske. Aus diesem Grunde wurden die Amtsvögte Peter Friton und Philipp Fuchs sowie die 21 weiteren Männer 7 Tage später (7 Schellen), am 29. Juli, dem Fest von Peter und Paul, exkommuniziert.